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Das Wochenbett

Nun ist es endlich vollbracht. Nach 9 (bzw. 10) Monaten des Wartens, des Hoffens, des Bangens und des Glückes ist nach einer anstrengenden, schmerzhaften Geburt nun endlich das Baby da und das Abenteuer beginnt.

Monatelang haben wir uns darauf vorbereitet, alles Infos dazu in uns aufgesogen, einen Kurs nach dem anderen besucht und uns auf ein süßes, knuddeliges Baby eingestellt das seelig in seiner Wiege liegt und die Welt verzaubert und dann passiert es - die Realität zerschmettert unsere Vorstellungen, lässt unsere rosarote Wolke platzen. Denn was vielen erst nach der Geburt bewusst wird ist, dass man eine komplett andere Vorstellung vom Elterndasein hatte und jetzt alles anders ist. Unsere Gesellschaft trägt da leider extrem viel dazu bei, denn jeder beschreibt nur die schönen Seiten des Lebens mit Baby, kaum einer spricht über die Probleme, über das Hormonchaos nach der Geburt und das Dauergeheule, über stundenlanges Schreien das so kräftezehrend ist, das man einfach mit schreit oder über das einfach nur „Funktionieren“ durch den Schlafmangel. Würde uns die Gesellschaft vor dem Abenteuer Baby darüber aufklären, wäre die Menschheit wahrscheinlich schon ausgestorben. Das Problem an der Sache ist allerdings, dass die Realität knallhart über die jungen Eltern einstürzt und die Erwartungshaltung der Eltern komplett aus der Bahn wirft und sie schlichtweg mit der neuen Situation überfordert sind. Daher möchte ich euch nun ein paar Überlebenstipps für die Zeit im Wochenbett mit auf den Weg geben.

Das Wochenbett sollte, wie der Name schon sagt, im Bett stattfinden. Ist leichter gesagt als getan, denn auch nach der Geburt möchte man die starke Frau sein, die das Baby, den Haushalt und den Alltag mit links wuppt. Bitte verabschiedet euch von dieser Denkweise, denn ihr tut euch damit keinen Gefallen. Ein Baby zu bekommen wird euer komplettes Leben auf den Kopf stellen und ihr müsst euch als Familie erst einmal neu ordnen und sortieren. Scheut euch daher nicht Hilfe anzunehmen, ihr seid nicht schwach wenn ihr diese in Anspruch nehmt, im Gegenteil, es zeugt von Stärke sich seine eigene Schwäche einzugestehen. Nehmt bitte auch kein Blatt vor den Mund wenn euch der Besuchertrubel von Familie und Freunden zu viel wird. Jeder sollte dafür Verständnis haben, dass eine frisch entbundene Frau zunächst einmal Ruhe braucht um wieder zu Kräften zu kommen. Wenn ihr doch Besuch empfangt, dann bittet diesen doch den Kuchen mitzubringen oder einen Happen zu Essen für euch damit du nicht Kochen musst, lass deinen Besuch ruhig auch mal den Tisch decken. Du bist nicht dafür da deinen Besuch im Wochenbett zu bedienen. Für die Wochenbettzeit empfiehlt es sich außerdem sich vorher einen Vorrat an Lebensmittel ins Haus zu holen und vorzukochen. Suppen und Eintöpfe lassen sich prima vorkochen und können portionsweise eingefroren und nach Bedarf wieder aufgetaut werden, das spart sehr viel Zeit und Kraft und ihr könnt euch voll und ganz auf das kleine Menschenwesen konzentrieren. Bittet vielleicht eure Mama oder die liebe Schwiegermama euch im Haushalt zu helfen, falls ihr keine Familie in der Nähe habt dann erkundigt euch bei eurer Krankenkasse, euch steht eine Haushaltshilfe für die Wochenbettzeit zu. Falls ihr dennoch alles lieber alleine schaffen wollt dann setzt euch Ziele, mit Kind muss der Haushalt nicht perfekt sein. Nehmt euch täglich nur ein Raum vor und bringt ihn auf Vordermann. Fenster putzen und Staub wischen kann auch mal warten, konzentriert euch auf das wesentliche, das reicht zu den Anfang. Wenn ihr euch als Familie erst richtig eingespielt habt dann wird auch der Haushalt wieder laufen und ihr entwickelt einen ganz neuen Trott.

Und das allerwichtigste kuschelt euch mit eurem Baby ein und genießt die Zeit, diese ist für euch als Eltern und auch für das Kind unvergesslich. Der Rest kann warten, die Zeit mit Neugeborenem kommt allerdings nicht wieder zurück.

Liebe Grüße eure

Winterkind-Mama


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