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Im Kriegsgebiet der Elternschaft!


Das schwerste am Kindergroßziehen ist nicht die Aufgabe an sich, sondern vielmehr der Druck der Gesellschaft.

Bei kaum einem anderen Thema fühlt sich die Gesellschaft so sehr genötigt ihren Senf dazu zu geben, als beim Kinder kriegen und Kinder erziehen.

Ich weiß alles, ich kann alles!

Natürlich denken wir alle, wir wissen es besser, wir haben den Durchblick und nur wir wissen was richtig und falsch ist. Wir, mit diesem „Wissen“, beschweren uns aber so oft bei unseren Freunden, Familien oder auf Social Media Plattformen, über die ungefragten Ratschläge.

Fakt ist: Natürlich wissen wir es besser, natürlich haben wir den Durchblick und natürlich wissen wir, was richtig und falsch ist – allerdings wissen wir das einzig allein für UNSERE KINDER.

Warum alsogehen wir in den Wettbewerbsmodus, wenn wir uns mit anderen Eltern unterhalten?

Warum zum Teufel, fangen wir an uns zu rechtfertigen und unser Handeln zu verteidigen, wenn wir doch wissen das wir für UNSER Kind richtig handeln?

Warum können wir nicht einfach anfangen uns gegenseitig zu unterstützen, anstatt uns gegenseitig ein schlechtes Gewissen einzureden?

Früher war vielles besser oder zumindest einfacher....

Ganz, ganz früher, als der Mensch noch in Höhlen lebte, war dies selbstverständlich. Der menschliche Clan zog am selben Strang. Da wurde nicht getuschelt und es wurden keine missgünstige Blicke ausgetauscht. Da wurde einer Mama in Not geholfen! Da wurden die Kinder GEMEINSAM beschützt und großgezogen.

Doch in der emanzipierten Welt, in der jeder sich selbst am nächsten steht, liegt das Augenmerkt nicht mehr auf dem Clan. Der Blick reicht nur noch bis zum eigenen Tellerrand.

Die stillenden Mütter verurteilen die Flaschenmütter.

Die Flaschenmütter betiteln die Stillenden als arrogant, weil sie sich für was Besseres halten, nur, weil sie Stillen.

Die Gesellschaft urteilt über das Kinderkriegen im Allgemeinen. Man sei zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, zu arm, zu reich. Man hat zu viele oder zu wenig Kinder oder gar gleich das falsche Geschlecht gezeugt.

Woher kommt das bloß? – Ich kann es euch nicht sagen, aber ich finde dies auf allen erdenklichen Ebenen so unsagbar traurig.

Und was haben wir davon?

Immer mehr Eltern leiden unter Depressionen, weil sie dem Druck, alles allein schaffen zu müssen, nicht mehr standhalten. Immer mehr Kinder leiden unter Depressionen, weil sie von ehrgeizigen Eltern immer weitergetrieben werden, immer mehr Leistung bringen müssen.

Immer mehr Fachkräfte, die uns doch bei den Kindern nur helfen wollen, sind überlastet und verzweifelt. Ihnen werden die Kompetenzen abgesprochen, denn nur Mama und Papa wissen wie es richtig geht.

In diesem ganzen Wirrwarr an verlieren wir aber so oft den Blick fürs Wesentliche.

Sollten wir nicht lieber Hand in Hand unsere Kinder durch die Welt fühlen?

Sollten wir nicht lieber vom Wissen anderer profitieren, anstatt andere Meinungen gleich im Keim zu ersticken?

Sollten wir nicht lieber aufhören Krieg gegen andere Eltern zu führen und stattdessen lieber genau diese zum Kaffeeklatsch einladen?

Und was hilft?

Doch, genau das sollten wir tun. Wir uns und für unsere Kinder. Denn nicht nur wir profitieren von diesem Austausch und der gegenseitigen Hilfe, nein auch unsere Kinder. Unsere Kinder profitieren von den verschiedenen Einflüssen, von den verschiedenen Meinungen und vor allem von Eltern die Hilfe annehmen!

Wir müssen nicht alles toll und richtig finden was andere Eltern machen. Natürlich sollten wir weiterhin unseren Weg gehen

und natürlich dürfen wir weiterhin unsere eigene Meinung haben. Doch müssen wir daher gleich den Weg der anderen verurteilen? Geht doch mal in euch!

Wäre das Leben nicht so viel einfacher wenn wir einfach Leben und leben lassen? Solange es den Kindern gut geht, ist es doch egal ob sie gestillt werden oder nicht. Es ist egal ob sie seit Geburt im eigenen Zimmer schlafen oder mit 8 noch im Familienbett. Es ist egal ob das Kind vegan ernährt wird oder lieber den Hackeklops verdrückt. Wir sollten anfangen über unseren egoistischen Tellerrand zu blicken und sollten offener für andere Konzepte und Lebensweisen werden. Und wer weiß, vielleicht passiert es ja doch und wir lernen was dazu ;-)

In diesem Sinne, bleibt frei und offen für alles was noch kommt.

Liebe Grüße eure

Winterkind-Mama


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