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Stillen ist Liebe – Fläschchen geben auch! Teil 1/2

Stillen ist doch selbstverständlich!

Für viele von uns ist es selbstverständlich zu stillen. Immer wieder bekomme ich von reinen Stillmamas mit wie, unverständlich sie es finden, wenn eine Mutter nicht stillt. Sofort wird die Vorurteilskeule geschwungen und die Flaschenmamas in Schubladen gedrängt. Sie wären zu egoistisch, sie verwehren ihren Babys „das Beste“. Nur Stillen ist das „einzig Wahre“.

Natürlich ist es mir ein persönliches Anliegen das Stillen zu fördern und zu unterstützen. Diese Aufgabe mache ich mit Herzblut und Leidenschaft, neben Vollzeitjob, Haushalt und Familie – weil ich selbst das Stillen so unfassbar toll finde.

Weg mit Verurteilungen!

Sollten wir aber deshalb Flaschenmamas verurteilen? Nur weil für uns klar war, dass wir Stillen, heißt es nicht das es für alle die Beste Entscheidung ist. Anstatt über Flaschenmamas zu urteilen, sollten wir vielleicht lieber mal hinterfragen WARUM diese Mama statt zu stillen die Flasche gibt.

Die Frage nach dem WARUM

Diesmal habe ich Stillende und Flaschenmamis gebeten, mir zu erklären WARUM sie sich für das Stillen oder die Flasche entschieden haben.

In der 2-teiligen Reihe möchte ich gegen das Schubladendenken kämpfen. Damit vor allem Flaschenmamas genauso für ihre Entscheidung respektiert werden, wie Stillende es auch wollen und fordern.

Viele Flaschenmamas haben sich bewusst gegen das Stillen entschieden. Sie wollten ganz klar die Flasche geben und jede Einzelne hat ihre Gründe! Gute Gründe, die Außenstehende nicht verstehen müssen, aber akzeptieren sollten!

Wieder andere wollten stillen, kämpften dafür und verloren den Kampf. Sei es wegen falscher oder mangelnder Beratung oder weil sie einfach merkten, es ist nicht ihr Weg. Nicht der Weg, der sie, als Familie, glücklich macht. Gerade diesen Frauen setzt es sehr stark zu, wenn Stillende sie mit schiefen Blicken oder bösen Kommentaren strafen.

Wir sollten anfangen uns von Vorurteilen zu befreien und jede Familie die Kompetenz zugestehen, ihren eigenen Weg zu finden. Egal ob Flasche oder Brust.

Das Wichtigste nicht vergessen!

Wichtig ist, dass wir ALLE nur das Beste für unsere Kinder wollen, und das Beste sind liebende Eltern und geliebte Kinder.

Ich möchte euch Bitten diese Erfahrungen wertfrei zu betrachten. Hier haben Mütter aus ihren EIGENEN Erfahrungen berichtet. Egal wie ihr es findet und ob ihr denkt sie hätten „nicht alles für das Stillen getan“ oder „sie müssten eigentlich nicht die Flasche geben“ - respektiert die Wege dieser Mütter! Denn für sie, war es genau in diesem Augenblick, das Richtige und nur das zählt!

Flaschemamas packen aus!

„Ich habe gestillt 7,5 Monate. Habe dann auf Flasche umgestellt, da mein Kleiner sich am Tage abgestillt hatte und nachts dafür stündlich kam. Er wollte Tags partout nicht mehr. Und das wurde mir nachts zu viel und haben auf Flasche umgestellt. Ich finde beides gut. Aber eigentlich finde ich es sehr wichtig das man, wenn es klappt, am Anfang stillt, da es besser ist.“

„Ich hätte liebend gerne gestillt, aber hatte nach 14 Tagen immer noch keinen Milcheinschuss. Hatte eine Stillberaterin da, war extra nochmal beim Arzt, habe Bockshornkleekapseln, etc. eingenommen... es kam leider nix. 40 ml am Tag habe ich zusammen bekommen durch alle 4 Stunden pumpen, auch nachts. Leider musste ich von Anfang an Pre geben. Finde ich sehr schade. Am Anfang machte mich das auch sehr traurig, aber ich habe alles versucht. Mehr ging nicht und ja habe natürlich auch keine Abstilltablette gebraucht. Da war ja nix bei mir leider. Ich würde immer stillen, wenn ich es könnte. Verstehe oft nicht, wieso man es nicht möchte, aber ich akzeptiere es natürlich. Muss jeder für sich entscheiden. In der Zwischenzeit habe ich mich ans Flaschen machen gewöhnt.“

„Ich habe hier zwei Flaschenkinder (nur einige Wochen gestillt, leider...). Tom* ist sehr anfällig für Krankheiten, Tim* überhaupt nicht. Die Bindung zu beiden ist auch recht unterschiedlich. Tom* ist ein Mamakind, Tim* ein Papa- und Omakind, was aber natürlich auch am Alter liegen kann. Geliebt werden beide abgöttisch. Sie bekamen beide recht früh die 1er, aus (mit dem Kinderarzt abgesprochenen) Gründen. Tom* war als Baby sehr proper, jetzt Bohnenstange. Tim* war immer Durchschnitt, jetzt auch noch. Von der Entwicklung her sind sie recht identisch. Tom* lief mit 9 Monaten, Tim* mit 10. Sprachlich ist Tom* etwas hinterher, aber absolut im Rahmen. Ich kann über Fläschchen weder viel Negatives noch Positives sagen. Für mich gehört das Stillen einfach zum Kinderkriegen dazu. Weil es am Natürlichsten ist. Ich hätte gerne länger gestillt, konnte nur leider nicht.“

*Namen zum Schutz der Privatsphäre geändert

„Ich bin auch total fürs Stillen, akzeptiere aber die Entscheidung der Mütter, die das nicht wollen. Ich habe Emma* auch nur die ersten 4 Monate gestillt und dann umgestellt auf Flasche. Da ich nur mit Stillhütchen stillen kann und es auch irgendwie nur zu Hause konnte, und da brauchte ich echt meine Ruhe. Das war dann natürlich nicht so schön aber ich wollte es unbedingt weiter versuchen, weil ich die Zeit auch genossen habe Bei Nr. 2 hab ich jetzt direkt gesagt, ich versuche es wieder, auch wenn es nicht lange gehen sollte“

*Name zum Schutz der Privatsphäre geändert

„Ich habe alle Kinder die Flasche gegeben. Bei meiner ersten Tochter habe ich das Stillen versucht aber ich fühlte mich damit nicht wohl. Es war mir irgendwie unangenehm. Und bin dann auf Flasche umgestiegen“

„Meine drei haben alle die Flasche bekommen, nicht, weil ich es so wollte, sondern weil ich keinen Milcheinschuss hatte. Ich habe mit meiner Hebamme, dem Arzt und den Krankenschwestern alles versucht, auch mitten in der Nacht alle drei Stunden abpumpen, aber es kam nichts. Habe mich bei allen dreien nicht als vollwertige Frau gefühlt, weil ich eben nicht stillen konnte. Dann im Krankenhaus zu sehen wie viele Frauen stillen können, es aber nicht wollen, war jedes Mal ein harter Schlag für mich. Unterwegs ständig die Anmerkungen warum ich meinem Kind die Flasche und nicht die Brust gebe. Fremde Menschen sollten sich kein Urteil bilden, sondern einfach mal vor ihrer eigenen Haustür kehren.“

„Bei der Großen wollte ich unbedingt stillen, aber nachdem sie mir am ersten Tag schon die Brustwarzen blutig und eitrig gezogen hatte (trotz Stillhütchen) und ich nur noch Panik hatte mein Kind anlegen zu müssen, habe ich mir die Tablette geben lassen und ihr die Flasche gegeben. Bei den Jungs habe ich noch im Kreißsaal die Tablette bekommen. Für mich hatte die Flasche auch viele Vorteile, auch mein Mann oder Schwiegereltern können mal die Flasche geben, nicht nur ich (was halt praktisch ist, wenn man mal Kind frei hat), ich kann die Großen mit einbinden (sie halten auch gern mal die Flasche) und vor Allem wenn man unterwegs ist kann ich die Flasche geben (ich könnte nicht in der Öffentlichkeit stillen).“

„Ich habe nicht gestillt bei beiden Kindern. Lange habe ich in der ersten Schwangerschaft überlegt was ich mache. Mich dann aber für die Flasche entschieden. Bin zwei Mal vor der Schwangerschaft in eine Depression abgerutscht und hatte einfach Angst das ich mich und das Kind stresse. Man liest ja leider doch viel. Vielleicht mit einer Hebamme an der Seite wäre das ganze anderes gelaufen, aber die gute Frau ist 3 Monate vor der Geburt ausgefallen ohne für Ersatz zu sorgen. Eine Hebamme dann noch zu bekommen ist hier unmöglich. Unsere kleinen Monster haben immer die Flasche auf dem Arm bekommen, fest angekuschelt. Ich weiß noch, wenn wir im Pfannkuchenhaus waren und der Große hat genau dann auch Hunger auf sein Fläschchen bekommen. Ich habe dann meinen Pfannkuchen von meinem Mann klein schneiden lassen gerollt und mit der freien Hand gegessen oder beim Karneval saßen wir im Bushäuschen und Madame hat ihre Flasche bekommen und eine Frau meinte „Oh schau mal das Baby bekommt seine Milch“ wie toll und schwupp hatten wir eine Packung Schokolade. Wir hatten wirklich tolle Momente zusammen.“

„Also ich wollte alle stillen und werde es jetzt, bei Nummer vier auch wieder probieren, geklappt hat es aber nie. Aus verschiedenen Gründen. Trotzdem bin ich der Meinung unsere Bindung steht der stillender Müttern in nichts nach. Auch sind meine Kinder vergleichsweise sehr wenig krank und haben ein gutes Immunsystem. Ich bewundere jede Frau die ihr Kind gestillt hat, aber ich respektiere genauso Frauen die sich dagegen entschieden haben, einfach, weil ich weiß das es meinen Kindern nicht geschadet hat.“

„Manchmal ist es keine Entscheidung für oder gegen etwas, sondern die Umstände machen eine eigene Entscheidung nicht möglich. Ich habe nie voll gestillt und auch insgesamt nur 8 Wochen. Mein Kind wurde auf der Neointensiv zugefüttert und wir haben den Dreh trotz aller Bemühungen leider nicht gekriegt. Mich hat es damals wirklich fertiggemacht, dass es nicht klappen wollte, obwohl ich so fest davon ausgegangen bin, mein Kind natürlich zu stillen. Nach 8 Wochen ging dann nichts mehr und wir haben aufgehört. Die Milch war da schon so wenig, das meine Brust das gar nicht weiter gestört hat. Mein Sohn wurde immer liebevoll von mir mit der Flasche gefüttert, ich habe ihm dabei meine Aufmerksamkeit geschenkt. Unsere Beziehung ist gut. Krank ist er sehr selten, sein Immunsystem scheint gut zu sein. Geschadet hat es ihm scheinbar nicht (mir übrigens auch nicht, ich wurde nie gestillt) aber traurig bin ich darüber auch heute noch.“

Ich war fest davon überzeugt zu stillen. Wieso auch nicht? -Das beste fürs Kind -Kostenlos -Praktisch -Kein Geschleppe -Kein spülen Dann kam sie auf die Welt. Sie wurde mir angelegt und gleich gesagt, ich brauch ein Hütchen. Nun gut. Wenn es dann klappt, wieso nicht. Es klappt ganz ok. Aber sie schlief immer nach ein paar Mal nuckeln ein. Wir waren in so einem Teufelskreis: Sie war zu schwach, um länger und kräftiger zu saugen und zu hungrig, um schlafen zu können. Die ersten paar Tage und Nächte waren wirklich furchtbar. Ich war noch total erledigt von der Geburt und konnte weder am Tag noch in der Nacht wirklich schlafen. Sie nahm immer weiter ab. Als sie dann bei den 10% angelangt war, meinte meine Hebamme, ich soll abpumpen und ihr die Milch mit der Spritze geben. Gesagt getan. Mein Milcheinschuss kam dann auch durch das Abpumpen und wir gaben ihr die Muttermilch mit der Spritze. Klappte sehr gut und sie war auch endlich mal satt und schlief somit gut. Als sie dann wieder zugenommen hat, habe ich sie wieder angelegt und es klappte. Ich war so glücklich. Dann kamen die Probleme mit den Brustwarzen. Es hat weh getan. Sehr. Meistens ist es während dem stillen weniger geworden. Manchmal aber eben auch nicht. Dann waren sie irgendwann blutig. Aber ich habe mich durchgebissen. Alle sagten, nach 2-3 Wochen ist alles gut und die Brustwarzen haben sich dran gewöhnt. Nach dem ich dann eine Woche lang gefühlt ununterbrochen gestillt habe und mir dabei immer die Tränen vor Schmerz gekommen sind, ich schon beim Stillen wieder panische Angst vor dem nächsten anlegen hatte, Angst vor der Nacht, Schweißausbrüche bekam und sie dann in dieser Woche kein Gramm zugenommen hatte, meinte meine Hebamme ich soll zufüttern. Beide Seiten 15-20 Minuten anbieten und dann so viel Pre geben, bis sie eben satt ist. Ich habe sehr viel abgenommen, weil ich keinen Appetit mehr hatte. Ich wollte eigentlich nur noch schlafen. Wenn sie geweint hat, habe ich gedacht: Oh Gott, hoffentlich hat sie nicht schon wieder Hunger. Das war für meinen Freund der Punkt, an dem er gefragt hat, ob wir nicht einfach die Flasche geben wollen. Und ich war so froh. Ehrlich. Ich dachte einfach, ich muss stillen. Dass das von mir erwartet wird. Aber er stand voll und ganz hinter mir. Das hat gutgetan. Nun bekommt sie die Flasche. Zu den Punkten, die ich oben für das Stillen aufgeführt habe, kann ich nun folgendes sagen. -Kostenlos -> Ja, das Pulver ist sau teuer. Aber es ist mein Kind. Ich liebe es wie nichts andere, und mir ist alles Geld der Welt nichts wert, wenn es ihr nicht gut geht. -Praktisch -> Viele sagen, mit Flasche muss man nachts aufstehen. Ich sage: Nö! Ich stelle abends Flaschen mit abgemessenem Pulver ans Bett und nebendran eine Thermoskanne mit temperiertem Wasser. Durch einen Wasserkocher, bei dem man die Temperatur einstellen kann, ist das kein bisschen anstrengend, nervend oder zeitraubend. Und es dauert nicht länger als vorher. Ich musste erstmal immer meine Brust für ein paar Minuten massieren, damit die Milch schön fließt. -Kein Geschleppe -> Je nachdem wie lange wir unterwegs sind, nehmen wir einen Liter oder Halbliter Thermoskanne mit, Pulver in einem kleinen Tupper und eine Flasche. Ist jetzt nicht so viel mehr. -Kein spülen -> Geschirr muss ich sowieso machen. Ob ich jetzt noch 3-4 Flaschen mehr kurz unter heißem Wasser abspüle, macht den Kohl auch nicht fett. Danach in den Vaporisator und gut ist. -Das Beste für das Kind Und das ist der für mich wichtigste Punkt. Muttermilch mag das Beste fürs Kind sein. Meiner Meinung nach ist es aber noch wichtiger, dass das Kind eine glückliche, zufriedene und ausgeglichene Mutter hat, die sich in dem Maße um ihr Baby kümmern kann, wie es nötig ist. Und das war ich nicht, als ich gestillt habe. Ich denke, ich stand wirklich kurz vor einer Depression. Zumindest habe ich mich so gefühlt. Die Gedanken die ich hatte, waren alles andere als fair meinem Baby gegenüber. Denn das konnte nichts für all das. Jetzt macht es mir nichts aus, wenn sie abends weint und weint und weint, weil ich die Kraft dafür habe sie rumzutragen und zu beruhigen und in den Schlaf zu begleiten. Jetzt habe ich die Kraft, sie immer bei mir zu haben. Auch wenn das bedeutet, den ganzen Tag mit ihr rum zu laufen und Muskelkater zu haben. Ich liebe meine Tochter abgöttisch und mache alles, damit es ihr gut geht. Wir kuscheln genauso viel wie vorher, mit dem kleinen Unterschied, dass ich es jetzt mehr genießen kann. Ich bin ruhig und zufrieden und das überträgt sich auch auf sie. Für uns war das so der richtige Weg. Ich habe es mir anders gewünscht und vorgestellt. Im Moment liegt mir das Trauma Stillen noch etwas nach. Aber eine Relaktation ist noch nicht ausgeschlossen. Ich habe aber auch den größten Respekt vor allen Frauen, die sich trotz solcher Komplikationen und Schmerzen durchkämpfen und weiter stillen!“

„Ich habe es bei beiden Kindern versucht und ich fand es ganz, ganz schlimm: Schmerzen, immer klebrig, Immer Kühlpack im BH, blutige Brustwarzen, Überproduktion. Ich konnte mein Baby nicht tragen, weil ich entweder höllische Schmerzen an den Brüsten hatte oder ein Kühlpack im BH. Ich war nur noch mit Brustpflege beschäftigt, nicht mit meinen Babys. In beiden Fällen hat mein Körper selbst entschieden und hat die Milchproduktion nach Brustentzündungen eingestellt. Ich bin mit der Flasche viel, viel glücklicher, als mit dem Stillen. Und den Papa freut es, denn er kann so auch die Babys gleichwertig versorgen. Nie hätte er mir das Stillen ausgeredet, aber er findet es so schon schöner. Wir beide geben nur Flasche, niemand sonst. Ausnahmen waren nur Notfälle. Und da ist es schon schön, dass ich ohne Angst meinen Eltern das Baby d lassen konnte und mit der großen zum Arzt fahren konnte. Das Flaschenspülen ist total in unserer Alltagsroutine, es macht mir nichts aus. Das Geld: Sehe ich relativ. Was geben Stillmütter für Stillkleidung aus? Und das beste: Ich kann wieder auf dem Bauch schlafen!“

„Für mich war stillen absolut nichts. Ich habe es probiert. Die ersten zwei Tage hatte ich absolut keine Milch. Nicht mal ein winziges Tröpfchen. Und dann schoss sie so dermaßen ein, dass ich nur noch am Heulen war. Jedes anlegen scheute ich. Es war sowas von ungut für mich. Jeden Tag weinte ich deswegen. Ich hatte so viel Milch, ich hätte wahrscheinlich 3 Kinder ernähren können. Ich wusste nicht wohin damit. Es machte mich so fertig. Nach 3 Wochen stillte ich radikal mit Tablette ab, sonst wäre ich wohl in Depressionen verfallen. Für mich war stillen weit schlimmer als die Geburt. Und dann hatte ich ein so schlechtes Gewissen, dass ich es nicht schaffte. Ich habe ihm dann trotzdem die Flasche gegeben. Er hat sich prächtig entwickelt.“

„Meinen Großen habe ich nicht gestillt und damals war sofort schon in der Schwangerschaft klar, dass er die Flasche bekommen wird. Stillen und auch noch in der Öffentlichkeit geht für mich gar nicht. Egal was andere machen, ich wollte es nicht. Also ich mit meinen 19 Jahren hab gleich Flasche gegeben. Jetzt 8 Jahre später war klar bei dem kleinen werde ich das Stillen versuchen und gucken wie es klappt und ob es war für mich ist. Ich stille ihn nun schon 6 Monate, obwohl er immer mal wieder 1-2 Flaschen am Tag bekommt. Es ist immer noch nicht 100% meins, in der Definition Öffentlichkeit (deswegen auch Flasche) aber ich mach es trotzdem gern, genieß die Momente und ich habe ein ganz anderes Verhältnis zu meinen Brüsten (die ich nie möchte, da groß, schwer und nicht gerade da wo sie hingehören) ich hätte nie ein BH ohne Bügel angezogen und jetzt schei* drauf was andere denken, es ist Sau bequem und juckt mich nicht. Die Bindung zum zweiten ist viel intensiver und er ist viel mehr auf mich bezogen. Was schön ist aber auch manchmal anstrengend. Bei noch einem Kind würde ich es so Machen wie jetzt auch.“

„Also für mich war von vornerein klar, dass ich nicht stillen werde, da es für mich einfach komisch gewesen wäre, kann das schlecht erklären. Also bekam mein Sohn vom ersten Tag an die Flasche und was soll ich sagen, er hat die Abwehrkräfte pur. Er war noch nie wirklich krank, ab und zu Erkältung und das dann ohne Fieber und nur ganz kurz. Hat er mal Fieber, dann 2-3 Std. und dann ist wieder alles super (Klasse, wenn man dann zum Arzt am Nachmittag ist und dann provisorisch 3 Tage mit einem putzmunteren Kind zuhause saß^^). Also toi, toi, toi auch ohne Stillen die perfekten Abwehrkräfte. Kann also definitiv nicht bestätigen das Flaschenkinder anfälliger sind. Bei meiner Kleinen riet mit die Hebamme, ich solle doch wenigstens kurz nach der Geburt anlegen wg. dem Kolostrum. Habe sie dann auch angelegt und sie schrie die ganze Zeit, ich war alleine im Kreißsaal und das Gefühl war absolut nichts für mich. Ich habe mich auch vorher mit dem Stillen befasst aber, wenn man denn von Schmerzen liest usw. nee dies hielt mich davon ab und so bin ich auch viel flexibler und Papa kann auch helfen. Bis jetzt war meine Kleine auch noch nicht einmal krank, selbst wenn wir hier rumrotzen und es mich schon des Öfteren erwischt hatte, hielt meine Kleine tapfer durch, toi, toi, toi. Fazit: Jeder sucht für sich das Beste raus, jeder liebt sein Kind und möchte das Beste. Für mich war es die Flasche.“

„Für mich war es in der Schwangerschaft einfach selbstverständlich, dass ich stillen würde. Ich hatte mir darüber gar nicht wirklich Gedanken gemacht, es gehörte für mich dazu, ein Baby zu versorgen, wie das Windeln wechseln. Ich hatte auch keine Flaschen oder Pulver gekauft. Im Krankenhaus hat mir niemand mit dem stillen geholfen, ich wurde nicht mal gefragt, ob ich schon gestillt hätte oder ähnliches. Ich habe auch ein bisschen gestillt, aber da kam nicht wirklich was. 2 Tage später ging es nach Hause und dann kümmerte sich meine Hebamme sehr gut um mich, vor allem um das Stillen. Ich hatte einfach zu wenig Milch. Nach einigen Tagen und recht hohem Gewichtsverlust bei meiner Tochter (wo ich immer noch nicht 100% überzeugt bin, dass da nicht ein Wiegefehler vorlag), empfahl sie mir eine Milchpumpe sowie erstmal Pre zuzufüttern. Es kam beim Abpumpen aber nicht mal genug für einen Tag raus, auch nicht nach mehreren Tagen regelmäßigen Stillens. Also bekam meine Tochter weiterhin Pre und abgepumpte Muttermilch aus der Flasche. Ich versuchte nochmal zu stillen, aber ohne Erfolg. Nach 3 Monaten hatte ich dann genug von der Pumperei, wobei die Milch sowieso zusehends weniger wurde, und stellte komplett auf Pre um. Bei meinem Sohn wollte ich wieder versuchen zu stillen, und wieder hatte ich einfach nicht genug Milch. Ich hatte sehr viel Hilfe von einer Stillberaterin. Ich wollte dieses Mal auf keinen Fall abpumpen, also stillte ich und gab zusätzlich Pre aus der Flasche. Mein Sohn hatte kein Problem damit, aber auch hier hörte ich nach 3 Monaten mit dem stillen auf. Ich muss sagen, ich war beide Male froh, nicht mehr zu pumpen oder stillen. Irgendwie war das schon komisch. Klar hätte ich voll gestillt, wenn ich gekonnt hätte, aber es war auch schön, meine Brüste wieder für mich zu haben.“

„Ich habe nach 2 / 3 Tagen (das Zeitgefühl fehlt mir da etwas) mit einer Tablette abgestillt. Ich hatte gleich nach dem 2. Anlegen blutende Brustwarzen, es tat unheimlich weh, ich hatte seit der Geburt noch kaum geschlafen und konnte es auch vor lauter Sorge und schlechtem Gewissen nicht. Ich war nur noch den Tränen nahe und die Schwestern waren absolut keine Hilfe ("Ja, was dachten Sie denn? Das tut nun mal anfangs weh, da muss man sich halt durchbeißen."). Mein Mann hat sich das dann nicht mehr mit ansehen können und entschieden, dass die Kurze die Flasche kriegt und dafür bin ich ihm absolut dankbar. Ich selbst konnte das psychisch einfach nicht entscheiden und war dann nur noch erleichtert. Bereut habe ich es nicht, finde es im Nachhinein nur schade, keine Hilfe bekommen zu haben. Beim 2. Kind will ich es wieder versuchen, hab aber ehrlich gesagt jetzt schon Angst davor. Im Zweifel würde ich aber auch wieder die Flasche geben - so wie ich in den paar Tagen drauf war, hätte es der Beziehung zwischen mir und der Kurzen viel mehr geschadet, als dass das Stillen sinnvoll gewesen wäre.“

„Ich habe mich bei beiden fürs Stillen entschieden. Ich fand es praktisch (Milch mit richtiger Temperatur immer dabei, kein Zeitaufwand fürs Fläschchen spülen usw.) und eben fürs Baby am gesündesten. Die Große kam auf die Welt und hatte Neugeborenengelbsucht und eine damit verbundene Trinkschwäche. Hinzu kam, dass ich die Landessprache noch nicht beherrschte (ich lebe in Finnland) und ich keine englisch- oder deutschsprachige Stillberatung finden konnte. Das Baby bekam schon im Krankenhaus das erste Mal eine Flasche, ich war nach über 60 Stunden Einleitung einfach zu fertig zu kämpfen und hatte ja auch einfach noch gar keine Ahnung vom Stillen (bis auf das, was ich online gelesen hatte... "nahezu jede Frau kann stillen"). Letztlich habe ich abgepumpt und sie wochenlang versucht zum Stillen zu bewegen. Fingerfeeder, Becherfütterung, nichts half. Nach 12 Wochen Kampf habe ich aufgegeben, weil durch das wenige "richtige" Stillen, dann auch langsam die Milch nachließ und das Gepumpte nicht mehr reichte und die Maus einfach beim Stillen grundsätzlich unzufrieden war (aus der Flasche floss es trotz kleinem Loch wohl doch etwas leichter). So wurde meine erste dann komplett zum Flaschenkind. Bei meiner zweiten wollte ich auch stillen, habe aber direkt gesagt, wenn es nicht klappt, dann ist das ebenso. Sie kam ohne Neugeborenengelbsucht auf die Welt. Hungrig und wütend J . Das Stillen klappte nach der ersten durchbrüllten Nacht problemlos.“

„Ich hätte sehr gerne gestillt, aber es war leider nicht möglich. Habe ein Frühchen, das im Krankenhaus lag, weit weg von mir. Ich sollte Milch abpumpen und mitbringen, das tat ich auch. Anlegen durfte ich ihn nicht, er war zu schwach. Musste Muttermilch und Flaschenmilch sondieren, weil er nicht trank. Ich wurde ohne mein Kind aus dem Krankenhaus entlassen und sollte zuhause weiter stillen und die Milch weiterhin mitbringen. Das tat ich solange er im Krankenhaus lag, doch die Milch reichte nie. Das ständige abpumpen war sehr schwer und das hin und her fahren. Als auch er entlassen wurde, habe ich zuhause versucht in anzulegen, doch es klappte nicht. Meine Hebamme kam das erste, zweite und dritte Mal mit einer Schülerin, ohne mich vorzuwarnen und ich war zu schüchtern um, um Hilfe zu bitten. Und auch sie bot keine an. Nach etwa 6 Wochen zuhause abpumpen, stieg ich komplett auf die Flasche um. Für mich ist es wie ein Schlag ins Gesicht, wenn die Mütter sagen "warum stillst du nicht, Stillen ist sooo so schön" .... Ja, ich bin eine Flaschenmami. Manche Frischmamas trauen sich nicht in der Öffentlichkeit zu stillen, mir war es unangenehm in der Öffentlichkeit meinem Baby die Flasche zu geben!“

„Ich habe 7 Monate gestillt und habe es gemacht, weil ich es für mein Baby wollte. Es tat mit weh ich hatte jedes Mal Angst vorm anlegen. Aber ich habe es fürs Kind durchgezogen. Was ich aber aufwändiger fand, draußen einem Platz zum stillen zu finden. Mit weinendem Kind in der Einkaufsstraße und dann einen ruhigen Platz finden. Dann noch 10 lagen ausziehen, war Winter bei uns. Ich fand das viel zeitaufwendiger und nervenaufreibender. Fläschchen machen hatte ich Pulver immer portioniert und heißes Wasser vorgekocht was immer in selben Verhältnis mit Wasser gemischt wurde. Wie man gerne stillen kann vor allem noch 2 Jahre oder länger kann ich für mich nicht nachvollziehen. Mein Kind war nach dem abstillen viel entspannter, weil es für mich Stress war.“

„Stillen ist das schönste und innigste auf der Welt. Dieser Spruch stimmt allemal. Für jemanden wie mich, wäre das auch die erste Wahl gewesen, aber hätte sollen nicht sein. Ich konnte nicht stillen und hatte nur die Möglichkeit von Anfang an Pre zu geben und auch danach noch. In der Klinik habe ich es versucht, getan, probiert auch mit Hilfe einer Hebammenkrankenschwester. Aber meine Brust wollte partout keine Milch hergeben. 1 kleiner minimaler Tropfen pro Brust. Wie soll da Kind satt werden. Ich hoffe und wünsche es mir sehnlichst bei dem zweiten Kind. Hab aber auch die Zeit mit der Flasche nicht bereut, trotz alldem war die Bindung innig und liebevoll und auch der Papa konnte davon Kenntnis nehmen.“

Das Fazit der Geschit' - "das einzig Beste" gibt es nicht!

Ich habe jetzt nur einen kleinen Teil von Frauen befragen können. Dich wie ihr lesen könnt, haben viele es mit dem Stillen probiert, viele sogar über Monate. Oftmals fehlte eine kompetente Hilfe an der Seite der Stillenden. Oft waren aber auch die Mütter am Ende ihrer Kräfte. Es ist egal aus welchem Grund schlussendlich die Mutter zu Flasche greift. Ob sie dies bereits direkt nach der Geburt macht, erst nach ein paar Stunden oder Tagen oder manchmal sogar erst nach Monaten. Jede dieser Entscheidung wurde von den Müttern, zu dieser Zeit, mit besten Wissen und Gewissen getroffen.

Viele Dieser Frauen möchten dem Stillen, beim nächsten Kind, dennoch eine neue Chance geben. Wenn ihr Frauen kennt die gerne Stillen möchten, aber unsicher sind. Die negative Stillerfahrungen hatte und es aber dennoch gerne nochmal versuchen möchten oder einfach Frauen die ihre Entscheidung auf Grund von falschen oder fehlenden Wissen treffen. Helft Ihnen sich richtig zu informieren. Eine Stillberaterin kann helfen. Ihr findet Sie hier:

Stillberaterinnen der LaLecheLiga (ehrenamtlich)

Stillberaterinnen der AFS (ehrenamtlich)

Stillberaterinnen DAIS

Stillberaterinnen IBCLC

Ehrenamtliche Stillberaterinnen bieten Mütter-zu-Mütter-Beratungen an. Unsere Kompetenzen hören auf, sobald medizinische Probleme auftreten, die über eine ehrenamtliche Stillberatung hinausgehen. In solchen Fällen können IBCLCs und DAIS Beraterinnen anders handeln und eingreifen. Aber egal wen ihr kontaktiert, wir vermitteln an die passenden Stellen, also scheut euch nicht uns zu Rate zu ziehen.

Liebe Grüße eure

Winterkind-Mama


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